Es gibt Menschen, die von den Himmeln kommen, dennoch nicht engelhaft und unschuldig sind: zwar ausgestattet mit Talenten, aber geprägt von schicksalhaften Umständen, die sie selbst bewirkten. Gabriele Petricek hat sich in drei Novellen, deren Zusammenschau als Triptychon erkennbar wird, dem Thema Schuld und Scheitern verschrieben.
Die titelgebende Novelle Von den Himmeln handelt vom Künstler N., der sich seiner Tat, eines Mordes, nicht erinnert und in einem zum Gefängnis für abnorme Rechtsbrecher ein skurriles Schreibritual pflegt. Bis er eines Tages in den hereinbrechenden Winter aufbricht.
In der zweiten Novelle Gegenfarbe, sucht Robert Lamper, ein verkrachter Steinmetz, der gern Künstler geworden wäre, durch Laufen seinen Dämonen zu fliehen. Bis er das durch einen Autounfall auf einer Schrotthalde gelandete Fotomodell Joyce Ickx zu seiner Gefangenen macht.
In der dritten Novelle Narben, Stiche liegt die Schneiderin und ehemalige Modeschöpferin Alberta Perlmutt dösend auf einer Wiese. Eine fremde Hündin, die sich nicht abschütteln lässt, treibt ihr Erinnerungen zu wie der Wind dunkle Wolken: gescheiterte Beziehungen, eine mehr von Brüchen als von Höhepunkten gezeichnete Karriere, die aus ihrem Leben verschwundene Tochter, … zuletzt noch - ein Ausblick. Gabriele Petricek folgt den verschlungenen Pfaden ihrer Figuren in poetisch hoch aufgeladener Sprache. Die streng durchkomponierten Texte, von Tod und Erotik beherrscht, sind komplex und dennoch heiter. Anschaulich in den Beschreibungen von Landschaften und Wettervorgängen sind diese mehr als stimmige Folien für die seelischen Abgründe von Menschen, die von den Himmeln kommen und vom Leben heimgesucht werden. |